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Warum das mit der Netzpartei falsch ist

- in: politics rant

Netzpolitik ist unterkomplex. Es geht nicht um Netzpolitik, es geht um Politik. Das Internet ist ein sehr spannendes Phänomen und bedarf einer guten Regulierung. Da hinein gehören Datenschutz, das Unterbinden von Zensur und Netzneutralität. Das Phänomen Internet stößt sich am derzeitigen Urheberrecht, so lässt sich auch da eine Reform fordern.

Damit ist das Internet aber nicht politisch abschließend behandelt. Das Internet drängt auch in Bildungs- und Sozialpolitik, in Wirtschaft- und Medizienpolitik. Aus der technischen Erneuerung “Internet” folgen weitere Phänomene wie dem “Peak Labour”. Das Phänomen “Internet” lässt sich nicht ohne die Gesellschaft denken, die es nutzt und prägt. Politische Forderungen können nicht am Netzwerkkabel enden. Es gibt auch kabellos Internet. Und es gibt auch Menschen ohne Internet. Wir müssen Politik umfassend denken.

Lange haben wir uns unsere eigenen Untergrund gebaut “im Internet”. Wir müssen erkennen, dass es diesen Untergrund nicht mehr gibt und Politik komplexer ist, als nur seine Spielwiese zu verteidigen. Es ist richtig und gut komplexere politische Forderungen zu entwickeln und zu vertreten.

Kommentare

von: Gero

Ich habe keine Idee, wie wir langfristig Handelsabkommen unterbinden wollen, die auf das Internet negativ auswirken, ohne eine neue Wirtschaftspolitik zu konzipieren.

von: @buntomat

Jetzt stellt euch nur einmal den Vorstand einer solchen Netzpartei vor, die versucht mit Hilfe des Internets Politik zu machen, aber die Regeln des Internets nicht verstanden hat bzw. diese ständig missachtet. Dieser Vorstand würde vermutlich versuchen, den durch das Internet entstehenden Kontrollverlust zu begrenzen, in dem es Macht auf seine Mitglieder ausübt, um die Partei auf eine Linie zu bringen. Das wird nicht gelingen, weil die Regeln im “Digitalen Zeitalter” nun mal ganz andere sind.

Nur gut, dass es keine Netzpartei gibt.

von: Tobias C.

Hi, der schöne Unterschied zwischen kompliziert und komplex ist, dass ich das Komplizierte, auch wenn ich mir u. U. viel Mühe bereitet, vollständig erklären kann. Dies kann im Komplexen nie klappen. Hier bin ich gezwungen, modellhaft zu denken und zu vereinfachen.

Du kannst zu recht darauf hinweisen, dass da “im Internet” alles mit allem zusammenhängt. Nur ist es dann leider so: Wenn ich weiß, dass alles miteinander zusammenhängt, weiß ich letztlich nichts!

Wenn wir uns also nicht in die Reihe einer Politik vom alten Schlag einreihen wollen, dass heißt in die Schlange von nichts genau wissenden Generalisten, halte ich es für völlig legitim, sich auf Kernbereiche zu konzentrieren. Wir sollten uns zuvörderst da bewegen, wo wir glauben, echte Fragen und Probleme identifiziert zu haben, zu denen wir den Menschen echte Antworten liefern können.

Alles andere ist Zusatz, bei dem wir demütig annehmen sollten, dass die Generalisten anderer Parteien genauso falsche wie richtige Antworten liefern können, da sie die Komplexität nicht besser oder schlechter verstanden haben werden, wie wir.