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Ich habe eine Vision: Bildungseinkommen

- in: ideas politics

In der Debatte um Automatisierung und neuer Arbeit scheint es mir zwei große Probleme zu geben:

  1. Arbeitslosigkeit. Was passiert mit den Menschen, deren Jobs durch technischen Fortschritt wegrationalisiert werden?
  2. Die Arbeitsprozesse werden immer komplexer und wirklich gutes Personal ist rar. In der IT fehlt schon jetzt in großem Maßstab gutes Personal.

Was mir seit Jahren ein Rätsel ist: Warum ist Bildung noch immer vor allem eine formale Ausbildung? Warum geht es noch immer um Zertifikate und Erlaubnisberechtigungen irgendetwas zu tun? Warum gibt es so viele formale Hürden für Bildung?

In der Debatte um wegrationalisierte Arbeitsplätze wird immer wieder das bedingungslose Grundeinkommen als Lösungsvorschlag genannt. Aber ich möchte noch darüber hinaus gehen: warum geben wir nicht all den Menschen ohne Arbeitsplatz die Möglichkeit sich umfassend (fort) zu bilden? Sowohl durch ein Grundeinkommen, als auch durch einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung?

Wenn wir als Gesellschaft sehen, dass Arbeitsplätze wegrationalisiert werden und zeitgleich gutes Personal fehlt, warum lassen wir die Arbeitslosen nicht zu diesem Fachpersonal werden?

Bildung ist ein komplexer, vielschichtiger Prozess. Bildung wird nicht mit Zeugnissen und Zertifikaten vermittelt. Es geht mir explizit nicht um Fortbildungsmaßnahmen (wie in der Arbeitsagentur), sondern um die Möglichkeit für alle Menschen sich frei weiter zu bilden.

Sicher werden nicht alle Menschen zu IT-Experten werden, aber ich bin sehr optimistisch, dass eine rundum gebildetere Gesellschaft eine bessere ist. In Zeiten, in denen auch Bildung automatisiert wird (z.B. durch Moocs) bin ich mir sicher, dass es Möglichkeiten gibt Bildung für alle zu ermöglichen.

Ich habe nicht alle Antworten, aber ich habe viele Fragen und ich will, dass wir diese diskutieren.

Kommentare

von: Andreas

Finde ich gut! Ich hab’s immer wieder erlebt, dass interessierte und fähige Leute in langweiligen, monotonen Jobs versickern, weil sie es sich nicht leisten können, weniger zu arbeiten und sich in der dadurch gewonnenen Freizeit zu bilden, und es hat mich jedes Mal wieder traurig gemacht.