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Danke!
Nun vergingen einige Tage, in denen allerhand passierte und ich mir viele Gedanken gemacht habe - und schiebe Sie mal als Update hinterher. Danke für die viele Unterstützung, ganz gleich, was ihr mir empfehlt. Ich hab hier ne Menge Kommentare bekommen, viele Mails, Tweets, Anrufe und habe mich auch mit Leute persönlich unterhalten und das Problem gefühlt ganz gut aufgearbeitet.
Am Mittwoch haben wir ein Liquid-Treffen. Meine eigene Vorgabe für dieses Treffen ist es, das gesamte Tagesgeschäft bis mindestens Mitte März weg zu delegieren. Alles, für das sie niemand findet, wird bis Mitte März liegen bleiben. Ich werde (zumindest zeitweise) bei der LMVB und AVB13 sein und habe vor auch weiter zu den Vorstandssitzungen zu gehen. Alles andere, was darüber hinaus nicht super dringend ist, wird bis mitte März warten müssen. Sollte ich mich da nicht dran halten, haut mir bitte auf die Finger! (Damit das mit den Prüfungen was wird ;) )
Vorerst werde ich also nicht zurücktreten, sondern mir die Zeit nehmen, die ich brauche. Wenn das gar nichts wird, dann bleibt die Option als letzte mögliche natürlich auch weiterhin bestehen.
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Ich überlege als Beisitzer des Berliner Piraten-Landesvorstandes zurückzutreten und will hier meine Gedanken öffentlich machen und hoffe, ihr könnt mir in der Entscheidung helfen durch eure Ansichten und Ratschläge.
Ich habe mit der Vorstellung kandidiert, etwa 20 Stunden/Woche für den Landesverband zu arbeiten. Das war eine sehr romantische Vorstellung, die gut mit dem Vollzeitstudium zusammen gehen sollte. Mit der Wahl kam die Einarbeitungsphase. Das waren so 30-40 Stunden/Woche und damtit 10-20 zu viel. Nun gut, das ist die Einarbeitungsphase. Ich musste viel lernen, viele Prozesse und Menschen erst kennenlernen. Irgendwann würde es besser werden. Inzwischen behaupte ich, ich bin ganz gut eingearbeitet und stelle fest: ich arbeite immer noch 30-40 Stunden/Woche. Es ist ein unbezahlter Vollzeitjob. Die Zeit, die ich nutze, ist sinnvoller, ich bin produktiver und weiß besser, wie ich mit neuen Dingen umgehe, aber der Arbeitsaufwand hat sich für mich nicht verringert. Vielleicht stürze ich mich in zu viele Projekte (wie gerade in den OpenLV) und versuche auch da möglichst viel zu bewegen. Es war gefühlt *das Projekt*, dass der neue Vorstand sich vornahm und dann ist lange nicht passiert. Also müssen wir es doch nun endlich annehmen. Und dann dümpelt da noch immer der X018 rum, an den ich mich dringend mal eben 3 Tage zusammenhängend setzen muss, analysieren, auswerten, zusammenfassen und kommunizieren. Und dann ggf. Anträge für die nächste LMV schreiben, die besser werden als der X018. Und dann die sMV auf Landes- und Bundesebene, auf der ich mitarbeiten möchte … Und daneben müssen wir dringend eine Teilnehmerprüfung um Landesliquid haben und den akreditierungsprozess automatisieren und mehr Leute haben, die sich um den Support kümmern. Und vlt. sollte ich als Liquid-LaVo auch mehr mit der saftigen Kumquat zusammen arbeiten, um genauer zu wissen, wie das Liquid so aussehen kann, wenn die API nur fertig ist. Apropos API, wäre es nicht eigentlich an der Zeit, eine Spendenkampagne zu starten, damit wir die als Auftragsentwicklung fertig entlickeln lassen? Und daneben natürlich das ganze Klein-klein mit hier ein Umlauf, da jemand, der was zum Liquid wissen will, da ein Beauftragter, der auf den aktuellen Stand gebracht werden will … (diese Liste lässt sich beliebig erweitern … wie dieses hässliche Blog, das dringend mal geupdatet werden sollte und mal einen echten Kalendern zeigen sollte) Das alles ist ein Hamsterrad. Die Idee, damit mal fertig zu werden, ist absurd. Es gibt immer etwas, für das ich mich irgendwie zuständig fühle - oder zumindest das Gefühl habe, dass ich als Vorstand daran arbeiten sollte.
Daneben studiere ich Vollzeit an der FernUni-Hagen Kulturwissenschaften. Das ist sehr flexibel und passt ganz gut, aber in 5 Wochen schreibe ich Prüfungen und muss mir deutlich mehr Zeit für die Prüfungsvorbereitung nehmen, wenn ich die 3 Prüfungen bestehen will.
All dies, ließe sich aber vielleicht noch irgendwie koordinieren lassen - aber all das ist unbezahlt und meine Miete zahlt sich nicht von alleine. Seit Anfang des Jahres bin ich selbstständig und arbeite 2-3 Tage die Woche für den Elektrischen Reporter um meine Miete und mein Brot bezahlen zu können. Als i-Tüpfelchen kommt da jetzt noch ein Umzug dazu. Wir haben unsere WG zum 28.2. gekündigt und müssen hier die nächsten 4 Wochen raus und noch haben wir keine Zusage, für eine neue Wohnung. Eine Wohnung sieht ganz gut aus, aber sicher ist das nicht. Wenn das nichts wird, muss ich in den nächsten 4 Wochen noch was anderes finden - und eine Woche später Prüfungen schreiben.
Das überfordert mich. Ich bin 24/7 unter Strom. Fällt der Strom aus, sacke ich zusammen und bewege ich mich 2 Tage lange nicht - geschweige denn, dass ich die Zeit sinnvoll für das Studium nutzen würde. Die Energie ist einfach nicht mehr da. Das ist mein Problem und deshalb überlege ich, mich vom zeitlich größten Posten, dem Landesvorstand, zurück zu ziehen, um zumindest das restliche Leben auf die Reihe zu bekommen. Zumal: selbst bei dem derzeitigen Zeitaufwand für den LaVo werde ich meinen eigenen Ansprüchen an den Landesvorstand nicht gerecht. Vielleicht ist es einfach zu viel, was ich von mir selbst als Landesvorstand erwarte, aber ich reiße dauernd meine eigenen Deadlines und verpeile wichtige Vorhaben (wie das Treffen mit dem Landesdatenschutzbeauftragten, den ich vor 4 Wochen per Mail nach einem Treffen fragte, aber auf seine Antwort es noch immer nicht zu Bürozeiten schaffte anzurufen ) Seit Wochen versuche ich mich irgendwo zurück zu ziehen und weniger zu tun, damit der Rest besser funktioniert, aber ich schaffe es nicht. “Ein bisschen zurückziehen” geht nicht, ohne meine eigenen Anforderungen an den Landesvorstand noch mehr zu widerstreben. Und wie sähe ein “bisschen zurückziehen” aus? Ich antworte nicht mehr auf Anfragen? Ich kümmere mich nicht mehr ums Liquid? Ich versuche nicht mal mehr die Umläufe zu verfolgen? Ich gehe nicht mehr zu Sitzungen?
Ich glaube, es lässt sich nur ganz oder gar nicht machen. “Ein bisschen Politiker” geht nicht. Wenn ich es nicht kann, ist die logische Konsequenz zurück zu treten. Dabei fühle ich mich allerdings auch schlecht. Ich wurde gewählt, also sollte ich das auch durchziehen. Hätte ich die Wahl nicht angenommen, säße jetzt Therese mit im Vorstand, nachrücken kann sie leider nicht. Also überließe ich auch den anderen 6 Leuten noch mehr Arbeit. Macht es das besser? Wenn der Umzug und meine Prüfungen durch sind, sollte ich auch wieder mehr Zeit haben, sodass ich mich dem LaVo wieder mehr widmen könnte. Vielleicht aber auch nicht.
Und nun? Was tue ich in dieser Situation? Habt ihr Empfehlungen für mich?
Kommentare
von: Gero
Hallo ihdl,
dieses “wie stellst du dir dein Leben denn in 10 Jahren vor” ist ein wirklich guter Punkt. Danke dafür! Ich habe nachdem ich von Fabio im Kinski gefragt wurde, ob ich für den LaVo kandidiere (was mir bis zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht in den Sinn kam, dass ich sowas ja tun könnte), mit ein paar Leuten (u.a. mit Tom aus dem alten Vorstand) gesprochen, was das eigentlich bedeutet. Dann war ich fast 4 Wochen in Frankreich, offline auf einem Workcamp, und habe sehr viel über genau deine Frage nachgedacht. “Was will ich? Will ich das mit der Politik? Will ich das nur am Rande (in Form einer NGO) begleiten? Will ich möglicherweise mal ein Mandat haben und noch viel mehr Tagespolitik gestalten? …” Der Grund, warum ich dann kandidiert habe, war die relativ kurze Amtszeit. Laut Satzung ist der LaVo nach maximal 400 Tagen neu zu wählen. Dieses gute Jahr wollte ich mir nehmen, um zu gucken, was passiert - und ob ich im nachhinein die Fragen, was ich denn eigentlich mit meinem Leben tun will, besser beantworten kann. Die gesamte Zeit, die ich derzeit in der Piratenpartei verbringe, sehe ich gewissermaßen als Experiment, ob ich das kann und will, oder nicht. Und bisher habe ich noch keine endgültige Antwort darauf, aber lerne tagtäglich immer neue Aspekte kennen und möchte diese Erfahrungen auch nicht missen.
Sehr viel denke ich allerdings darüber nach, nicht wieder für den LaVo zu kandidieren und nach dem Bundestagswahlkampf (der vermutlich noch sehr anstrengend werden wird) nochmal eine längere Auszeit zu nehmen und mir klarer zu werden, was ich eigentlich will. Derzeit geistert mir die Idee durch den Kopf für ein paar Monate durch den arabischen Raum zu trampen und nochmal eine ganz andere Welt zu sehen. Vielleicht von Berlin aus einfach (mit viel Zeit zwischendrin) nach Indien trampen. Mit dem Fernstudium ist das prinzipiell auch möglich in der Zeit weiter zu studieren. Außerdem denke ich immer wieder über einen Master am Berliner Bernsteincenter nach, und damit wieder in die Neurologie einzusteigen: http://www.bccn-berlin.de/Graduate+Programs/Master+Program/ In Freiburg habe ich neben der Philosophie ja Kognitionswissenschaft studiert (und abgebrochen) und daneben einige Neurologievorlesungen der Biologen oder Mediziner besucht und fand die nicht unspannend. Ob ich mit einem B.A. als Kulturwissenschaftler auf einen doch sehr mathematischen Master mit 10(!) Plätzen pro Semester eine Chance habe, ist da allenfalls der Realitätsabgleich. Ob ich darin glücklich werde, weiß ich nicht. Und wie sich das (ggf.) mit der Politik verbindet, weiß ich auch nicht. Das sind alles nur Ideen, die immer mal wieder durch meinen Kopf gehen und für die ich mir nach der Bundestagswahl und nach der Amtszeit mehr Gedanken machen will.
von: tante
Es klingt eindeutig danach, dass Du den LV Job aufgeben solltest und Dich lieber auf einzelne Teil Projekte in der Arbeit für den LV konzentrierst.
von: Boomel
Tu das was du schaffst für Piraten und der Rest fällt eben hinten runter. Wer sich darüber aufregt bekommt “Du hast den Job!” an den Kopf geworfen oder du schickst ihn zu mir und ich erklär dem/derjenigen das dann :)
Viel Erfolg bei den Prüfungen und beim Umzug!
von: ein_pirat
meiner meinung nach müssen die bundesvorstände und landesvorstände endlich aufwandsentschädigungen bekommen für ihre arbeit.
es ist inzwischen viel geld in den kassen, aber es wird immer noch zu wenig für 3 wesentliche dinge ausgegeben 1) räumlichkeiten, in denen sich piraten treffen und zusammenarbeiten können 2) fahrtkostenerstattungen, die allen piraten die mitarbeit ermöglichen 3) aufwandsentschädigungen für amtsträger
wenn sich hier nichts tut, wird die piratenpartei viele engagierte mitglieder verlieren. sie werden sich zurückziehen und sich auf privates konzentrieren, um klarzukommen. übrig bleiben die, die es sich leisten können und die, die eh nix zu verlieren haben (wie z.B. job oder familie).
an deiner stelle würde ich tatsächlich zurücktreten, wenn du nicht das angebot von basispiraten aus deinem verband bekommst, deine arbeit in form von beauftragungen zu übernehmen.
du musst immer zuerst an dich denken, bevor du an die partei und die rettung der menschheit denkst! sonst wirst du weder die partei noch die menschheit verbessern können.
von: Stefan
Du musst in erster Linie dich schützen, also gib den Vorstandsposten auf. Es ist schwer bis unmöglich, da das Tempo zu drosseln, das ist ganz oder gar nicht.
Und niemand hindert andere Piraten daran, deine Arbeiten zu übernehmen. Man muss nicht im Vorstand sein, um zu arbeiten.
von: Michael Eisner
Ich biete mal meine Mitarbeit bezüglich des X018 an, um möglichst bald Klarheit hinsichtlich des LQFB zu haben. Sinnvoll wäre wohl ein Treffen zusammen mit dem Initiator und anderen Interessierten, um entweder den Antrag in den Teilen zu retten die umsetzbar sind oder einen neuen umsetzbaren Antrag zu verfassen. Du kannst mich über @AMEis_e erreichen oder die ML der Piraten Lichtenberg.
Ansonsten kann ich nur delegieren empfehlen oder wenn das nicht funktioniert und die Gesundheit geschädigt wird eben die richtige Konsequenz.
von: rka
Das was du beschreibst kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch muss sich an der derzeitigen Situation auf jeden Fall etwas ändern. Ich komme aber zu einer anderen Schlussfolgerung als die meisten hier, und denke nicht, dass die Aufgabe des LV Vorstandspostens die richtige Konsequenz ist. Du hattest zu deiner Kandidatur ja angekündigt, nur 20 Std. für diese Aufgabe aufwenden zu können. Mehr haben deine Wähler nicht erwartet, sonst hätten sie dich nicht gewählt. Daran solltest du dich also orientieren. Aber wie? Priorisieren, delegieren (ich weiß, einfach gesagt, und du hast ganz andere Voraussetzungen als ich derzeit - trotzdem, versuchen!). Nicht alles was erledigt werden muss, musst du selbst machen. Ev. hilft auch nochmal der Vortrag von Bernd über Stabsarbeit weiter, den ich selbst leider auch immer noch nicht gesehen habe. https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CDIQtwIwAA&url=http%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DCLJTvzjENAA&ei=LhkJUcfYEc7Bswa344GgDA&usg=AFQjCNFwzvWwrog2oaeQZPaefqtY4fsQqQ&bvm=bv.41642243,d.Yms
Was ich als hilfreich empfunden habe, sind regelmäßige (wöchentlich bis monatlich) Treffen mit deinen Unterstützern, die dir konkrete Arbeit abnehmen möchten.
Ich möchte dir aber hier eigentlich auch gar keine superschlauen Tipps geben, die du vielleicht schon ausprobiert, und ‘aus Gründen’ verworfen hast. Ich ruf dich einfach nochmal an (auch aufgrund meiner Kommentare ;)) http://zweifeln.org/ich-und-das-atombombenexperimentierfeld-piratenpartei/#comment-256 http://zweifeln.org/ich-kandidiere/#comment-277
Mein leichtfertig dahingeschriebener Wunschzettel:
- behalte dein Amt als Vorstandsmitglied bei
- wende weniger Zeit für die Piraten auf
- fordere Unterstützung ein (gerade, wenn Dinge erledigt werden sollen)
- mache nachvollziehbar, was liegenbleibt
von: @celfridge
Erstmal ein großes Danke, dass du mit deinen Problemen in die Öffentlichkeit gehst. Als einer der dich grad mit Kleinigkeiten zusätzlich stresst und der sich selber immer viel zuviel vornimmt, will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Auch wenn das jetzt vermutlich alles sehr altklug klingt und ich sowas eigentlich ziemlich ekelig finde, will ich doch ein paar Hinweise geben, an die ich versuche mich zu halten um als Bezirksverordneter klar zu kommen:
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Lerne ‘NEIN’ zu sagen! Ich weiß es ist verlockend sich bei neuen Projekte reinzuhängen, weil sie interessant sind, weil sie Spaß bringen und weil sie tlw. Abwechselung bringen. Aber du solltest dabei immer auf dich und deinen Körper achten. Wenn du weißt, dass etwas eigentlich zu viel wird, sag nein. Und sage auch anderen, dass sie darauf achten sollen und dich im Fall der Fälle darauf aufmerksam machen.
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Als LaVo trägst du Verantwortung für das Ergebnis, nicht für die Umsetzung. Daher solltest du so viel wie möglich delegieren. Sei es nun die Arbeit um den X018 oder die Bezirksliquids. Wir haben viele schlaue, fähige und engagierte Menschen im LV die dir das sicherlich abnehmen würden. Nutze das doch.
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“Ein LaVo muss tun, was ein LaVo tun muss”… oder so ähnlich… mach als LaVo nichts, was nicht unbedingt sein muss und was nicht in deinem Aufgabenbereich liegt. In meinen Augen schreiben LaVos keine Anträge. In meinen Augen entwicklen LaVos nicht an OpenLV mit oder übernehmen die Projektkoordination. In Meinen Augen kümmern sich LaVos nicht um die Umsetzung einer SMV. Wenn dir diese Sachen wichtiger sind, ist ein Posten im LaVo vielleicht doch nicht die beste Wahl.
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Mut zur Lücke… wenn sich für eine Aufgabe mal niemand findet… wird sie halt nicht gemacht. Wenn es irgendetwas wichtiges ist, wird sich schon Jemand (TM) finden, der das übernimmt. Wenn nicht, wars wohl nicht so wichtig.
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Setze Prioritäten! Zuerst du, dann deine Freunde, dann je nach Situation Broterwerb oder Partei. Wenn dann Parteiaufgaben hinten runter fallen, dann ist das halt so.
Und zum Schluss noch eine Sache: Bitte tritt nicht zurück. Du machst einen großartigen Job im LaVo und ich bin mir sicher, er wird nicht weniger großartig, wenn du die Zeit die dafür draufgeht auf ein für dich verträgliches Maß reduzierst.
von: Silja goetzmann
Gero, Du hast meinen gößten Respekt und Achtung für Deine Arbeit und mein vollstes Verständniss für Deine missliche Lage. Wie Dir geht es wohl vielen angagierten Piraten. Wir dürfen Euch nicht verheizen!!!Wir brauchen Euch! Ich wünsche Dir, daß Du einen Weg findest Dich zu schützen. Silja
von: Fabio Reinhardt
Hi Gero,
im Grunde das was der RKA sagt. Mache dir klar, dass derjenige, der die strengsten und höchsten Erwartungen an dich und deine Arbeit hat, du selbst bist und schraube sie herunter.
Alles Liebe, Fabio
von: ihdl
vielleicht ist das abgrenzen, nein sagen, deligieren, runterschrauben, was viele hier vorschlagen, das beste was du machen kannst, die verschiedenen interessen in deinem leben unter einen hut zu kriegen. das bedeutet aber kontinuierliche arbeit, die du (zusätzlich) auch noch einplanen musst und die, gerade in noch relativ unstrukturierten kontexten wie deinem, nicht aufhören. wie oft macht man sachen am ende doch selbst, weil das sich mit anderen absprechen und dann damit leben, dass sie es etwas anders machen als man selbst, zeit kostet und unbefriedigend ist? und wie lange dauert es manchmal, sich durchzuringen, ob man x jetzt auch noch übernehmen will oder es *wirklich* nicht geht. du kennst das sicher.
mein tipp wäre, mal ne schritt zurück zu gehen und zu überlegen, wo deine prioritäten sind und wie das in deine lebensplanung schaffst. und zwar ergebnisoffen. willst du dich intensiv im kontext der uni mit akademischen sachen beschäftigen, das studium also nicht nur nur nebenbei irgendwie durchziehen mit der gefahr, dass es doch nicht klappt? dann muss die politik platz machen. oder kannst du dir gut vorstellen, dass der gero in 10 jahren vielleicht gar keinen abschluss hat, aber dafür viel politische erfahrung und andere praktische skills, die dir was nutzen? auch auf die gefahr hin, dass das fehlende studium oder der BA erst mit anfang 30 irgendwelche leuten komisch aufstoßen? das ist auch eine legitime entscheidung, die aber auch ihre konsequenzen hat. das erscheint jetzt sehr radikal, und wie gesagt, vielleicht funktioniert das vereinbarkeitsmodell ja doch. aber man muss sich manchmal die freiheit nehmen, die sache grundsätzlicher zu betrachten. viel erfolg!
von: Angelika
Hallo Gero,
zunächst einmal vielen Dank für den großartigen Vorstandsjob. Ich kann mich nur celfridge und rka anschließen. Lerne nein zu sagen und zu delegieren. Bitte nicht den Posten aufgeben.
Viel Erfolg bei Deinen Prüfungen Angelika
von: @chaosrind
Lieber Gero,
RKA und Fabio haben Recht. Du bist gewählt worden für das, was Du gesagt hast. Niemand kann und wird Dir Deine Gesundheit erhalten, wenn DU es nicht tust. Dass Du im Vorstand bist, heisst nicht, dass Du alles allein machen musst. Gib Aufgaben ab, die Dich belasten und die nicht zwangsweise ein Vorstandsmitglied machen muss.
Wir wollen keine Berufspolitiker, sagen wir immer. Darum MUSS Dein Privat- und Dein Berufsleben Priorität haben. Wir können es uns nicht erlauben, engagierte Leute wie Dich einfach ausbrennen zu lassen. Du hast viele Aufgaben genannt, die jedes andere Mitglied auch machen kann, dann ist halt mal weniger Zeit zum Nörgeln.
Ich rufe darum alle auf: Helfen statt meckern!
Und: Danke, Gero!
von: Therese
Lieber Gero,
stopp, bitte pass auf Dich auf, Deine Gesundheit, Dein Studium und Deine Existenzsicherung haben immer Vorrang vor dem Ehrenamt. Trete einen Schritt zur Seite und nimm die hier in den Kommentaren schon angebotene Hilfe ohne den kleinsten Gewissensbissen an.
In Prüfungsphasen und Deinen momentanen existentiellen Baustellen, ist es besser alles zu stoppen, nimm Dir ruhig 6 Wochen vorstandsfrei, vielleicht kannst Du Umläufe beobachten und bei Bedarf entscheiden, die Berichte der Beauftragten und Mithelfer lesen, abnicken und bitte mehr nicht. Ich rate, erst dann wieder aktiv projektbezogen zu arbeiten, wenn diese akute existentielle Notphase überstanden ist. Zurücktreten musst und solltest Du deshalb bitte nicht.
Danach überlege, ob Du nicht wirklich ein Zeitmanagement ohne schlechtes Gewissen mit höchstens 10 Stunden Woche + kleinen Pufferzonen für Dein Amt probieren möchtest. (mehr ist bei Erwerbsarbeit + Vollzeitstudium nicht realisierbar) Ich beobachte bei den Bezirksverordneten z. B. ein ganz ähnliches Problem, da müssen wir mit unseren Ansprüchen und unserem Perfektionismusstreben achtsamer werden.
Ich drücke Dich und bin zuversichtlich, dass Du das schaffst
Lieber Gruß von Therese
von: siusmart
Gero, mein Lieber,
falls es Dir schwer fallen sollte, Aufgaben abzugeben, weil sie eigentlich zu spannend sind/ gerade in einer entscheidenden Phase/ Du doch da schon so viel Arbeit reingesteckt hast/ Du doch gewählt worden bist und Deine Wähler nicht enttäuschen möchtest, oder was sonst auch immer, bedenke bitte auch Folgendes: Vielleicht hatten (und haben) die Piraten zu wenig Geld und waren und sind auf ehrenamtliche, unentgeltliche Arbeit wie die Deine angewiesen; das mag für eine Zeit gehen. Wer aber ein solches Arbeitspensum zu bewältigen hat wie die Piratenpartei, der hat irgendwann auch die Verpflichtung, das so zu organisieren, daß Leute, die diese Arbeit erledigen, nicht dabei drauf gehen. Es dann weiter so laufen zu lassen, bedeutet, es zuzulassen, daß die (Des-) Organisation systematischen Charakter annimmt - und es zeigt Desinteresse: an der Arbeit und den arbeitenden Leuten. Das nennt man dann Ausbeutung. Unter diesem Aspekt ist es nur gerechtfertigt, JEDE Aufgabe, die Dir zuviel wird (aus welchen Gründen auch immer), abzugeben. Du wirst sehen: das System kollabiert nicht, es wird, in ähnlicher Weise wie bisher, weiter funktionieren. Unterschied: Du steckst nicht mehr oder in anderer Form drin, und Du schädigst Dich nicht mehr selbst in elementarer Weise. Und noch was: natürlich ist der Leidensdruck gerade bei Dir am größten, der Du mit den Aufgaben unmittelbar befaßt bist. Dennoch ist es eigentlich nicht DEINE Aufgabe, für Strukturen zu sorgen, in denen Du diese Arbeit auch delegieren kannst (und gleichzeitig eine Ergebnissicherung betreiben kannst). Das wäre schon der nächste Job, solche Strukturen zu schaffen.
Ich bin einigermaßen entsetzt über das, was ich gerade gelesen habe.
Laß Dir sagen, daß das sehr typische Strukturen und Abläufe in so jungen politischen Bewegungen sind; sie sind barbarisch, nehmen ALLES, was man ihnen gibt und fressen es in sich hinein und bereichern sich daran, und zwar genauso lange, WIE man ihnen etwas gibt. Sie sind genauso wie vorzugsweise suchtkranke Menschen, die einen so lange ausbeuten, wie man sie läßt, um ihre Sucht zu füttern, und sich in dem Moment, wo man sich von ihnen abwendet, andere Opfer suchen, die sie ausbeuten können.
Deine Arbeit ist offenbar gut; dann kann die Partei sie auch honorieren. Finanziell. Sonst hat sie sie auch nicht verdient.
Yours very sincerely, S.
von: @00v3rdr1v3
Kein Scheiss, lerne Deligieren. Du bist zu wichtig im Vorstand, um alles selbst zu machen. Ernsthaft, das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Du bist in den Vorstand gewählt worden, weil man Dich, Deine Einschätzungen und Deine Art dort haben möchte. Wenn Du vor lauter Arbeit nicht mehr dazu kommst, Dich einzubringen, ist das nicht im Sinne der Wähler. Deshalb: Such Dir ein paar Leute, die bereit sind, Jobs von Dir zu übernehmen. Und nochmal: das hat nichts mit Chef-gehabe zu tun. Es dient dazu, dass Du auch morgen noch den Job machen kannst, den die Wähler dir gegeben haben: Dich in den Vorstand einzubringen.
von: Bugspriet
Nimm Dir mal eine Woche oder zwei Wochen Urlaub, und guck Dir an, was in der Zeit gut oder nicht gelaufen ist. Die Zeit kannst Du für Deine Erholung nutzen und Dir dann überlegen was du von den Jobs abgeben kannst oder mit weniger Zunder befülltern musst. Ansonsten bin ich jetzt ruhig. Die schlauen Dinge hat ja schon der rka geschrieben.
von: Manu
Lieber Gero, wie auch schon besprochen, halte ich, wenn du dich (was ich für den LaVo gut fände) gegen den Rücktritt entscheidest, eine Begrenzung der Zeit, die du effektiv für den LaVo hergibst, für erforderlich. Ich selbst organisiere mich inzwischen recht gut mit einem persönlichen “Stundenplan”. Ich überlege, welche Projekte anstehen, und wie viel Zeit ich für diese aufbringen kann. So werden die Tage strukturiert. Was in dieser Zeit geschafft ist, ist weg. Was liegenbleibt, war nicht zu schaffen. Wenn das überhaupt nicht zusammenpasst, müssen Aufgaben abgegeben/anders verteilt/anders bewertet werden. Aufschreiben der Tasks (der “kleinen Portionen”) und des - auch unsichtbar - effektiv Erledigten (auch banal Scheinendes wie “1/2h nachgedacht”)hat mir dabei wirklich bei der Selbsterkenntnis, wo die Zeit eigentlich hin ist, geholfen.
Ich finde den Vorschlag sehr sinnvoll, die nächsten ca. 4W Vorstandsurlaub zu machen - so bekommst du mehr dringend benötigte Zeit für die Prüfungen und den Umzug. Ggf. kannst du in der Zeit ja 1/2-1h pro Tag für Umläufe etc. einplanen, aber mehr nicht. Dann heißt es allerdings auch, dass du dich an deinen Urlaub halten musst. Soll dich jemand dran erinnern? ;-)
Vergiss übrigens nicht, ganz egal, wie deine Entscheidung am Ende ausfällt: Du machst es für dich genau richtig.
LG Manu
von: Etienne
Hi Gero,
pass auf Dich auf - ja das haben schon alle hier geschrieben, ich tu es trotzdem noch mal, da ich das was Du beschreibst in meiner Zeit als ich studiert habe ebenso erlebt hab (damals als Mitarbeiter im AStA der Hochschule).
Du hast das einzig richtige gemacht: es ausgesprochen. Denn das verdrängt man oft viel zu lang. Jedoch können die anderen nur dann darauf reagieren.
Ich würde auch gerne so viel mehr machen in der Partei, aber es geht neben Job und Freund nicht - und das ist auch gut so.
Zum Schluss noch ein konkretes Angebot: Du weißt ja so in etwa, worin meine Fähigkeiten liegen - wenn Du also etwas konkretes hast, was sich fest umreißen lässt und Du loswerden willst/kannst, dann lass es mich wissen. Wenn ich es zeitlich und inhaltlich leisten kann, werde ich es gerne tun.
Alles Gute, halt die Ohren steif und viel Glück bei allem was da auf Dich zukommt in den kommenden Wochen und darüberhinaus.
LG Etienne